An undeveloped story with an undeveloped character

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An undeveloped story with an undeveloped character

Es war einmal ein unausgereifter Charakter, der sich am Beginn einer überstürzten und überhastet geschriebenen Geschichte befand. Er sah sich um. Wo war er eigentlich? Nichtmal darüber hatte der Autor sich Gedanken gemacht. Was war das Ziel, die Aufgabe des Charakters? Warum war er hier? Was sollte er nun tun? Erneut sah sich der charakterlose Charakter um. Nichts als Leere. In welche Richtung sollte er gehen? Irgendwas musste schließlich passieren. Oder sollte er einfach hier warten? Ehrlich gesagt hatte er keine Lust, dem Autor den Gefallen zu tun auch noch für Spannung zu sorgen. War das nicht eigentlich die Aufgabe des Autors? Was hatte er damit zu tun? Er war doch schließlich mal wieder nur die Marionette, die eh nichts zu melden hat. Der Charakter setzte sich auf den Boden und wartete. Und wartete. Nichts passierte. Nach einiger Zeit wurde der Boden ungemütlich und der Charakter bekam Hunger. Verärgert stand der Charakter auf. Der Hunger kam nicht aus dem Nichts. Der Autor wollte ihn ärgern, das wusste er. Er wusste es einfach. Doch nichts war hier gewiss. Er entschied sich für eine Richtung und ging los. Dabei versuchte er sich den Punkt zu merken, an dem er losgelaufen war, doch bereits nach wenigen Sekunden wusste er bereits nicht mehr, in welche Richtung er eigentlich lief, weil einfach alles gleich aussah. Nach einiger Zeit entdeckte er zum ersten Mal etwas am Horizont, das nicht Nichts war. Es war ein Restaurant. Der namenlose Charakter ging hinein. „Ah äh guten Tag“, empfing ihn ein Koch mit italienischem Akzent. „Was darf es sein? Wir haben Burger, Pizza, Pasta und alles was Sie wollen eh!“ - „Ähm ja ich nehme bitte einmal Spaghetti zum hier Essen.“, sagte der Charakter. „Gehte klar einmal Spaghetti für den netten Herren!“ Dann fügte der Charakter hinzu: „Ich hab aber kein Geld.“ - „Was? Du hast kein Geld? Das ist ein Problem. Du musst bezahlen, wenn du essen willst Fernando’s köstliche Spezialitäten! Aber weißt du was? Du kannst bezahlen später. Kein Problem. Einmal Spaghetti, kommt sofort. Einen Moment.“ Der Koch verschwand in der Küche. 


Der Charakter setzte sich an einen Tisch am Fenster und wartete, während er hinaussah und sich fragte, wann diese Teufelein endlich ein Ende haben würden. Wie konnte es sein, dass ein wahnsinniger mit einem Stift die Kontrolle über sein Leben hatte? Nur wenn der Autor der Geschichte gerade nicht schrieb, konnte er, der charakterlose Charakter, ein ruhiges Dasein fristen.


Nach einiger Zeit kam der Koch mit einem dampfenden Teller Spaghetti zurück aus der Küche. „Mama Mia.“, sagte er. „Es war bei Gott nicht einfach, aber hier ist es nun fertig. Darf ich präsentieren, ein Meisterwerk von Fernando De Licate.“ Er stellte den Teller auf den Tisch des Charakters und verneigte sich vor seinem Gast. „Ich wünsche buon appetito und wenn Sie noch irgendwelche Wünsche haben, dann zögern Sie nicht zu fragen. Ich muss jetzt erstmal das Chaos in der Küche beseitigen.“


Der Charakter aß zufrieden seine Nudeln, die, wie er zugeben musste, sehr lecker waren. Plötzlich betraten zwei Männer in schwarzen Anzügen das Restaurant. Beide trugen eine dunkle Sonnenrille. Sie sahen sich im Restaurant um und kamen dann zum Tisch des Charakters. „Sind Sie der charakterlose Charakter?“, fragte einer der Männer. „Wer will das wissen?“, fragte der verängstigte Charakter ohne, bzw mit nur sehr wenig Charakter. „Das tut nichts zur Sache.“, antwortete der großgebaute Mann und legte einen Umschlag auf den Tisch. „Ich soll Ihnen das hier aushändigen. Das wäre damit dann wohl erledigt. Ich soll Sie vom Autor grüßen, der mir auch diesen Umschlag für Sie gab. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“ Die beiden Männer verließen das Restaurant. Der Charakter neigte den Kopf, um sie durch das Fenster zu beobachten. Doch dort, wo sie auf der anderen Seite eigentlich wieder hätten auftauchen müssen, als sie das Restaurant durch die Tür verlassen hatten, war niemand. Dort war, wie die ganze Zeit schon, nichts als Leere und Nichts. Der Charakter betrachtete den Umschlag auf seinem Tisch.


Währenddessen beim Autor:


Matthias schrie: „Aber ich habe doch Nichts getan!“ Gott antwortete: „Oh doch, das hast du! Du spielst mit dem Leben und den Bedürfnissen einer unschuldigen Buchfigur und das einfach nur zur Belustigung. Zur Strafe werde ich dich nun in dein eigenes Buch verbannen, und statt deiner den allmählichen Autor spielen, wie du es doch so gerne tust.“ WUUSSCHH KAABUUMMM Ein Blitz traf Matthias und er wachte auf. Er sah sich um. Um ihn herum war nichts als Leere und eintöniges Nichts.


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