Jesus and the Gold Chain Man
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Jesus und der Goldkettenmann
Kapitel 1 - Der Drohbrief
Kapitel
2 - Auf der Suche nach Grass
Kapitel 3 - Der Goldkettenmann
Kapitel
1 - Der Drohbrief
Jesus klopfte an die Tür von Zimmer 13.
Harry öffnete und sah aus, als würde er seinen Augen nicht trauen. Er
blinzelte ein paar Mal und sagte: "Jesus? Ich dachte du wir müssen
untertauchen. Was ist los? Ich habe seit Monaten keinen Menschen gesehen." -
"Ich habe eine Idee.", sagte Jesus und drängelte sich einfach an Harry vorbei
in die Wohnung. "Wir müssen deinen Nachnamen ja nicht erwähnen.", sagte er,
drehte sich um und strahlte Harry an. Der sagte nur: "Was?"
"Erklär ich dir später, ich brauche jetzt erstmal deine
Hilfe. Hab heute morgen diesen Drohbrief hier in meiner Tasche gefunden.
Außerdem ist etwas ungewöhnliches passiert. Du musst mir helfen herauszufinden
wer das geschrieben hat. Achso und wegen dem Untertauchen. Der Typ hat alles
gebeichtet, gleich nachdem du weg warst. Ich hab dir doch Zeichen gegeben,
dass du wieder rauskommen kannst. "Was für Zeichen?", frage Harry und wurde
dezent wütend.
"Kam hier denn kein Triathlon vorbei? Die
Nummern der Trikots ergaben einen Hexadezimalcode der dir sagen sollte du
kannst rauskommen. Hoffe die haben sich an die Choreografie gehalten. Was hast
du denn gelesen? Und hast du die Nachrichten nicht gesehen? Der
Nachrichtensprecher hat dir zwischen den Zeilen gesagt 'Harry was geht hier
ist Jesus kannst rauskommen wollen wir ein Eis essen gehen?' Außerdem habe ich
einen Boten zu dir aufs Zimmer geschickt. Hat er dir das Geld gegeben? Harry
ich habe gerade leider ganz andere Sorgen. Hier ist der Drohbrief den ich
heute morgen erhalten habe. Er ist eindeutig an mich adressiert." Jesus zog
einen Zettel aus der Tasche und gab ihn Harry. Harry fing an zu lesen. "Und
das ist mein Plan." Jesus faltete ein Papier auseinander.
"Der
Typ hat deine Bong kaputt gemacht?", fragte Harry und blickte von dem Brief
auf. "Ließ weiter.", sagte Jesus und schaute dramatisch aus dem Fenster. "Er
hat meine Blättchen versteckt und angedroht meinen gesamten Grassvorrat zu
vernichten! Er kennt sogar das geheime Lager unter deiner Schule." - "Was? Du
meinst er weiß von-" - Schhhh", machte Jesus und ging jetzt auf Harry zu. "Du
darfst den Namen deiner Schule nie wieder laut aussprechen, wenn du weiterhin
existieren möchtest. Lass uns hier verschwinden, ich erkläre dir alles
unterwegs."
Harry protestierte doch am Ende folgte er mit
seinem Koffer Jesus zu seinem Wagen. Ein Mann saß am Steuer und wartete auf
Jesus. "Du hast einen Fahrer?", fragte Harry und sah Jesus vorwurfsvoll an.
"Isn Kumpel von mir und er macht das gern. Ich bezahle ihn gut dafür. Man
Harry ich freue mich so dich wieder zu sehen."
Sie saßen im
Auto und fuhren einen Highway entlang. Harry auf der Rückbank. "Dann hab ich
mich ja monatelang völlig umsonst versteckt.", sagte Harry und kratzte sich am
Kopf. "Dann hätte ich ja auch zur Schule gehen können." - "Das ist Richtig.",
sagte Jesus und trommelte zu der Musik auf dem Amaturenbrett. "Aber lieber so
als andersrum." - "Harry sah genervt aus dem Fenster.
Harry
und Jesus waren damals in einen kleinen Krieg zwischen Straßengangs
hineingezogen worden, wie Jesus es immer nannte. Monatelang hatte sich Harry
anschließend im Zimmer eines billigen Hotels weit draußen in den Bergen
verschanzt und es nicht ein einziges Mal verlassen. Nur ab und zu hatte er
sich unter seinem Umhang versteckt zum Supermarkt geschlichen und sich etwas
zu Essen geholt. Das Geld für seine "Einkäufe" gab er jedoch meistens dem
Bettler draußen vor der Ladentür, wenn er selbst "vergessen" hatte zu
bezahlen. Wie dem auch sei zurück in die Gegenwart:
Sie
fuhren Stundenlang. Sie sahen nichts als Bäume und Felder. Ab und zu ein
kleines Dorf. Jesus versuchte zum einschlafen die Schafe zu zählen, an denen
sie vorbei fuhren. "Wo fahren wir eigentlich hin?", fragte Harry. "In die
Wohnung von damals?" - "Nein", sagte Jesus. "Da ist es momentan nicht
sicher... " Jesus räusperte sich. "Wir fahren kurz bei einem Ferienhaus von
mir vorbei. Ich muss da schnell was abholen, das ist hier ganz in der Nähe.
Vielleicht können wir da heute auch übernachten. Und morgen machen wir uns
einen richtig schönen Tag. Was hältst du davon?." - "Jesus...", sagte Harry.
"Ich muss zur Schule, die werfen mich raus wenn ich da einfach nicht
auftauche. Wahrscheinlich ist es jetzt eh schon zu spät." - "Auf drei Tage
mehr oder weniger kommt es also auch nicht mehr an, oder?", sagte Jesus ernst
und drehte sich nun zu Harry um. "Das ist nämlich alles was ich brauche. Nur
drei Tage deiner Zeit. Bist du dabei? Hilfst du mir? Bitte?"
Harry
dachte nach. Warum hatten ihn eigentlich keine Briefe erreicht, in denen
jemand nach ihm fragte oder er aufgefordert wurde in der Schule zu
erscheinen.... Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. 'Hyde my
House'. Dank den zauberhaften Fähigkeiten seiner besten Freundin, war Harry
anscheinend unortbar für Eulen geworden. Beim Versuch der Überwachung von
minderjährigen Zauberern zu entgehen, war wohl etwas schiefgegangen. Manchmal
wusste Harry übrigens selbst nicht so ganz, in welcher Klasse er eigentlich
gerade war... Schließlich entschied Harry das Jesus Recht hatte. Drei Tage
machten wohl wirklich keinen Unterschied mehr.
Kapitel 2 -
Auf der Suche nach Grass
Dann endlich waren sie da. Harry
wachte auf. Es war dunkel. Mitten im Wald, an einem 0Gittertor direkt an der
Straße hielten sie an. Der Fahrer stieg kurz aus, um das Tor aufzuschließen.
Langsam polterte und wackelte der klapprige VW Bus nun durch ein Stück Wald
die Auffahrt eines gigantischen, gruseligen alten Hauses empor und kam vor dem
Eingang zum stehen. Der Fahrer schlief auf der Stelle ein und knallte mit der
Stirn auf die Hupe.
Sie stiegen aus dem Auto. Jesus ging zur
Haustür und Harry folgte ihm mal wieder. "Sie ist aufgebrochen.", sagte Jesus
und stieß die Tür auf. Sie betraten das Haus und befanden sich in einer großen
Eingangshalle mit mehreren Türen und einer Treppe, die nach oben führte. Jesus
schaltete die Taschenlampe von seinem Handy an. "Bin sofort zurück.", sagte er
und verschwand hinter einer Tür. Harry hörte einen lauten Knall. Dann kam
Jesus auch schon wieder zurück und gab Harry sein Handy. "Hier hast du Licht.
Geh ohne mich weiter. Die Dunkelheit hat mich verschlungen. Du kannst es noch
schaffen." Jesus sank vor Harrys Füßen auf den Boden.
Harry
atmete tief durch. "Was wolltest du denn hier abholen?", fragte er doch ahnte
die Antwort zu kennen. "Feinstes Amnezia in Rauen Mengen. Aber es ist weg.
Alles ist weg." Harry leuchtete im Raum umher.
Alles schien
zertrümmert. In der Halle lagen überall kaputte Möbelstücke und Papiere herum,
die sicher mal zu einem Buch gehört hatten. Die Fenster wurden eingeschlagen
und die eindrucksvollen Gemälde, die an den Wänden hingen, waren zirissen oder
abgenommen worden. Harry las einen Text, den jemand an die Wand gesprüht
hatte: 'Jesus ist scheiße.' "Wir sollten hier lieber verschwinden.", sagte
Jesus und setzte seine Kämpfermine auf.
"Waren das die
Marakijaner?", fragte Harry. "Kann nicht sein.", sagte Jesus. "Wir haben
letztens zusammen Friedenspfeife geraucht. Zwischen uns herrscht jetzt
Frieden." Harry sah nicht überzeugt aus. "Mach dir keine Sorgen Harry, du
gehörst ja quasi zu meiner Gang. Vielleicht organisieren wir dir bei
Gelegenheit noch eine von unseren Jacken.. Ich glaube vielmehr, dass hier der
Verfasser vom Brief hintersteckt. Er klaut mir tatsächlich all mein Grass
Harry. Wir müssen etwas tun. Ich wollte das an Bedürftige verteilen."
Sie
sahen sich noch ein wenig um, doch fanden keinen Hinweis auf den oder die
Täter.
Sie versuchten den Fahrer aufzuwecken doch es half
nichts. Er brummte nur irgendwas von wegen "gesetzliche Pausenzeit" und
schlief weiter. "Hast du noch deinen Führerschein?", fragte Jesus an Harry
gewandt. "Ich hatte nie einen, das weißt du genau." - "Achja stimmt. Aber du
kannst fahren oder?" - "Jesus, wollen wir hier nicht erstmal übernachten, und
uns morgen einen Plan machen?" 5 Minuten später waren sie wieder auf dem
Highway, Harry am Steuer.
Sie hielten bei einem Restaurant
um erst einmal ausgiebig zu Essen. Der Fahrer will lieber nicht erwähnt werden
und fragte nur im Halbschlaf, ob sie ihm bitte einen Cheesburger mitbringen
könnten. Ohne Gurken. Mit doppelt Käse. Dann schlief er wieder ein. Das taten
sie gerne und sie fuhren weiter. Der Fahrer saß nun wieder aufrecht und aß
genüsslich seinen Bürger auf der Rückbank, während Harry den VW Bus durch
einen Regenschauer manövrierte.
Jesus schaute gelangweilt aus
dem Fenster. Plötzlich rief er: "Wir sind gerettet! Die Gegend hier kenne ich,
hier war ich schonmal. Hier in der Nähe ist ein Dorf, Kleinhausen. Da wohnt
auch n Kumpel von mir und der hat 100% was zu rauchen. Aber ist denn nicht
jeder mein Freund? Sollte nicht jeder mein Freund sein Harry? Siehst du, ich
mutiere schon Harry. Ich sag doch wir müssen uns beeilen. Die Liebe in mir,
ich spüre wie sie nachlässt " Harry überholte vorsichtig einen LKW. "gut, wir
holen dort dein verdammtes Grass und danach fahr ich keinen Meter mehr.",
sagte Harry, blinkte und vollzog einen Schulterblick. "Du machst das doch
gut.", sagte Jesus und musste sogar ein wenig lächeln.
In
Kleinhausen trafen sie sich dann mit Jesus seinem Kumpel im Hinterhof einer
Kneipe. Sie unterhielten sich ein wenig über alte Zeiten, während der Kumpel
von Jesus auf Jesus sein Gedränge hin eine Tüte baute. Harry schaute
gelangweilt in den Himmel. Als der Kumpel fertig war, reichte er Jesus den
Joint. Jesus sah sich vorsichtig um. Es war nichts verdächtiges zu sehen. Dann
nahm er den Joint, holte ein Feuerzeug raus und zündete ihn an.
Harry
lehnte ab und Jesus nahm freudig einen weiteren kräftigen Zug. Dann plötzlich
hielt er inne. Was tat er hier? Sinnlos Kiffen und weglaufen wegen eines
lächerlichen Drohbriefes? Er war Jesus verdammt nochmal! Er musste für die
Menschen da sein.
Plötzlich klingelte Jesus sein Telefon.
Kapitel
3 - Der Goldkettenmann
Währenddessen im Büro des
Goldkettenmanns:
Es klopfte. "Herein." Der Goldkettenmann
richtete sein Hemd. Sein Blick verharrte kurz auf dem Baseballschläger neben
seinem Schreibtisch. Die Tür ging auf und Jones der Jäger trat in den Raum.
"Haben Sie alle beseitigt?", fragte der Goldkettenmann und stand auf. Diesen
Mann hier zu sehen konnte nur eines bedeuten. "Bin ich jetzt der König? Ich
meine Bürgermeister?" Jones der Jäger wartete einen Moment. Dann sagte er
langsam mit ruhiger Stimme: "Fast alle haben ihre Kandidatur zurückgezogen.
Nur einer fehlt noch. Aber ich habe seine Schwachstelle gefunden." - "Details
interessieren mich nicht.", raunte der Goldkettenmann und stand auf. "Was
brauchen Sie?" - "Nur noch zwei Tage mehr Zeit Sir. Dann mache ich diesen
Typen unschädlich. Ich verspreche, Sie werden nie wieder mehr was von ihm
hören. Ich bleibe ihm auf der Spur wie ein-" - "Ich sagte doch Details
interessieren mich nicht und jetzt schnappen Sie diesen miesen..Oder ist es
eine Frau?" - "Nein Sir, es ist ein Mann. Er nennt sich selbst Jesus." - "Ich
muss meine Sachen packen.", sagte der Goldkettemann und sammelte euphorisch
seine nichtvorhandenen Sachen ein. "Was ist mit meiner Bezahlung?", fragte der
Mann mit dem Gewehr. Der Goldkettenmann hielt inne. "Bei Lieferung", sagte er.
"So war es abgemacht. Aber nehmen Sie die hier, sagen wir das ist schonmal die
Hälfte."
"Danke, aber gefälschte Goldketten brauche ich
nicht. In zwei Tagen. Wehe Sie können dann nicht bezahlen. Ich werde Sie
finden!"
Jones der Jäger verließ den Raum und knallte die Tür
hinter sich zu. Der Goldkettenmann legte die Fingerkuppen aneinander und
schwebte in wahnsinnigen Fantasien. Er war jetzt Bürgermeister von Kleinhausen
unter dem Bühl. Hinter den Bergen. Sein erstes eigenes Machtimperium. Er würde
eine Armee aufbauen und nach und nach die ganze Welt erobern. Alles
unterjochen und mächtiger sein als Jeder andere. Nun schien zum Greifen nah,
was bisher bloß wie ein schöner Traum erschien. Er hatte es geschafft. Er
hatte quasi schon die gesamte Welt in der Hand.
Der
Goldkettenmann packte seinen Koffer und bestellte ein Taxi zum Flughafen.
"Nach Kleinhausen bitte" Irgendwann fand die Frau am Flughafenschalter den Ort
auf der Karte und wünschte dem Goldkettenmann einen guten Flug. "Erkennen Sie
mich nicht?", fragte der Goldkettebmann und setzte seine Sonnenbrille ab. "Ich
bin der Bürgermeister von Kleinhausen. Ich habe die Online Wahl gewonnen.
Verstehe, das kommt wohl erst alles noch." - "Bitte was?" - "Na der Ruhm, die
Frauen... sie wissen schon."
Die Frau wünscht abermals gute
Reise und der Goldkettenmann eilte zu seinem Flugzeug. In Kleinhausen
angekommen fragte er den ersten Passanten den er traf: "Stehen geblieben! Ich
bin Ihr neuer Bürgermeister, und ich befehle Ihnen mir zu sagen, wo hier das
Rathaus ist. Ich habe mein Handy verloren." Der Fußgänger zeigte nur in eine
Richtung und rannte schnell weg. Der Goldkettenmann richtete seinen Hut und
machte sich auf den Weg.
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