The boy and the lioness

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Der Junge und die Löwin


Jahrelang hatte die Löwin in ihrem Gehege auf dem Stein gesessen, und harmlos in die Gegend gestarrt. Doch in Wahrheit hatte sie den Sprung berechnet. Und Nachts dafür trainiert. Für den Sprung über den Graben. Dann, eines Tages war es so weit. Die Löwin nahm Anlauf, sprang über den Graben und lief um ihr Leben in Richtung Zooausgang.


Ein Junge kam gerade durch das Tor hinein, welches zwei Mitarbeiter des Zoos gerade dabei waren zu schließen. "Nicht da rein gehen Junge.", rief einer der Beiden. "SCHLIEßT DAS TOR.", schrie ein Tierpfleger, der gerade der ausgebrochenen Löwin hinterherrannte. Sie rannte genau auf das Tor zu. "WEG DA JUNGE!"


Der Junge sah sich hektisch um. Dann fasste er einen Entschluss. Er stieß den Zoowärter neben sich beiseite und stemmte sich mit aller Kraft gegen das Tor, so dass es sich wieder öffnete. Die Löwin rannte hinaus auf die menschenbelebte Straße. Der Junge rannte ihr hinterher. "LAUF IN DEN STADTPARK", schrie er. Die Löwin blieb stehen, drehte sich um und rannte auf den Jungen zu. Sie schleckte ihn ab und kniete nieder, und  wollte anscheinend, dass er auf ihren Rücken kletterte. Der Junge überlegte keine Sekunde, kletterte auf ihren Rücken und sofort rannte sie los. Er hatte Mühe sich festzuhalten.


Die Löwin rannte direkt in den Stadtpark, wo sich die Beiden versteckten. Doch es kamen immer mehr Polizisten, die das Gelände absuchten. Es war nicht mehr sicher. Der Junge kletterte wieder auf den Rücken der Löwin und sie rannten erneut los. Der Junge zog an ihren Ohren, immer dann, wenn sie in eine bestimmte Richtung abbiegen sollte. So liefen sie bis zu dem Jungen nach Hause.


In seinem Zimmer richtete der Junge eine Ecke für sein neues Haustier ein. Die beiden führten ein glückliches Leben. Die Eltern merkten nichts davon. Seiner Mutter erzählte er das sei ein Stofftier aus dem Souveniershop im Zoo und sein Vater war eh nie zuhause. Dann musste sich der Junge Gedanken machen, was er dem Tier zu essen geben sollte. Vielleicht sollte er sie doch lieber in der Wildnis aussetzen.


"Wir müssen Joanne K. Rowling suchen.", sagte der Junge und kuschelte sich an die Löwin. "Sie weiß bestimmt was zu tun ist." Zusammen schauten die beiden 'Fantastische Tierwesen, und wo sie zu finden sind.' Danach 'König der Löwen 1'. Währenddessen schrieb der Junge einen Brief an Frau Rowling. "Liebe Frau Rowling, wie geht es Ihnen? Ich hoffe gut. Uns geht es auch sehr gut. Habe einen Löwen gefunden. Wollte fragen, was ich jetzt machen soll. Können wir uns treffen?" Der Junge steckte den Brief in einen Umschlag und warf ihn in den nächsten Briefkasten.


Zwei Tage später klopfte eine Eule an das Fenster des Jungen. Jemand hatte ihr einen Zettel ans Bein gebunden. Der Junge ließ die Eule herein und nahm ihr den Brief ab. Er entrollte das Pergament. Auf das Papier waren nur wenige Worte gekritzelt worden: "Bleib wo du bist! Ich hole ihn ab. Heute um Mitternacht. Sei bereit".


Der Junge packte seinen Rucksack, stahl alles Essbare aus dem Kühlschrank und schlich sich kurz vor Mitternacht mit Nana (so hatte er die Ĺöwin genannt) vor die Haustür. Dort stand ein Geländewagen mit laufendem Motor und schien auf sie zu warten. Plötzlich fragte er sich, ob er sich hier von seiner neuen Freundin verabschieden musste. Eine dunkle Gestalt stieg aus dem Wagen und kam auf ihn zu. "Wo ist die Löwin?" Es war Joanne Rowling, in ihren Outdoor Klamotten. Der Junge drehte sich um und erschrak, denn Nana, die Löwin hatte nicht brav vor der Tür gewartet, wie Benjamin es ihr befohlen hatte. Panisch schaute sich der Junge um, und sah gerade noch Nanas Schwanz hinter einer Straßenecke verschwinden. "Da lang", rief Benjamin und rannte Nana hinterher. Joanne stieg in ihren Jeep und folgte den Beiden. Sie bogen um die Ecke, hinter der Nana verschwunden war. Benjamin stand keuchend vor einem Spielplatz. Im Schatten eines Baumes sah er etwas umherhuschen. Joanne Rowling hielt mit ihrem Jeep direkt neben Benjamin. Die Scheinwerfer erhellten den gesamten Spielplatz. Wieder ergriff der Löwe die Flucht. "Du machst ihr Angst!", schrie Benjamin und rannte in die Richtung, in die Nana verschwunden war. Joanne schaltete den Motor aus, griff nach ihrem Zauberstab und folgte den beiden zufuß.


Dann rief sie "Accio Besen". Die Beifahrertür zu ihrem Jeep flog auf und Joannes Feuerblitz sauste durch die Luft und kam direkt neben Joanne zum stehen, in der perfekten Höhe, um von ihr bestiegen zu werden. Joanne flog hoch in die Luft und suchte von oben die Gegend nach der Löwin ab. Aber das einzige was sie sah, waren unzählige Polizeiautos, die ebenfalls auf der Suche nach dem entlaufenen Löwen waren. Sie reduzierte ein wenig die Flughöhe, um nicht gesehen zu werden. Dann sah sie plötzlich Nana mit dem Jungen auf ihrem Rücken vor einem Polizeiauto wegrennen, aus dem Polizisten mit Betäubungsgewehren versuchten den Löwen zu treffen. Am anderen Ende der Straße baute die Polizei eine Blockade auf. Joanne belegte die Polizisten allesamt mit einem Verwechslungszauber, landete neben ihrem Jeep, warf den Besen auf die Ladefläche und gab Vollgas, um Nana und Benjamin noch zu erreichen, bevor die Polizei es tat.


Im Rahmen einer heftigen Verfolgungsjagd sprang der Löwe schließlich mit aller Kraft auf die Ladefläche von Joannes Geländewagen. Joanne aktivierte den Unsichtbarkeits-Servo Antrieb und dann den Flugmodus. Gerade noch rechtzeitig, vor einer weiteren Straßensperre der Polizei, stiegen sie hoch in die Luft. Einige Polizeihelikopter nahmen zwar die Verfolgung auf, flogen aber, da sie Joannes Wagen ja nicht sehen konnten, in völlig falsche Richtungen und kurze Zeit später hatten sie die Polizei komplett abgehängt. Benjamin schaute nervös auf das viele Blaulicht am Boden, dass nun immer kleiner wurde, bis es hinter ihnen nur noch ein kleiner blauer Punkt war, der schließlich in der Ferne verschwand. Hoffentlich taten sie das Richtige. "Wo fliegen wir hin?", fragte Benjamin, der inzwischen nach vorne zu Joanne auf den Beifahrersitz geklettert war.


"Wir treffen uns mit einem Kontaktmann in Afrika. Ich stehe in Verbindung mit diversen Naturschutzvereinen. Dort werden wir sehen, wie es weitergeht. Und du solltest eigentlich garnicht mitkommen.  Aber ich schätze wir können dich jetzt kaum zurück nach Hause bringen. Wir sollten mindestens bis morgen warten. Kannst du deine Mutter irgendwie kontaktieren? Benjamin schüttelte den Kopf und bekam plötzlich ein schmerzliches Gefühl im Magen, als er daran dachte, wie die Polizei seiner Mutter erzählte, was passiert war. Wie sie weinend hoffte dass ihm nichts passiert war. Eine Träne kullerte ihm die Wange herunter. Dann gab er sich einen Ruck. Schließlich war er hier auf einer wichtigen Mission. Unterwegs erzählte Benjamin Joanne lebhaft alles was passiert war, und wie ihm die Löwin zugelaufen war. Joanne hörte im Aufmerksam zu, während sie am Lenkrad kurbelte, um einem Schwarm Möven auszuweichen.


"Du hast das Richtige getan.", beschwichtigte Joanne ihn zum wiederholten Male. "Ein Zoo ist kein Ort für Löwen." Bemjamin drehte sich um und sah, dass Nana es sich hinten auf der überdachten Ladefläche gemütlich gemacht hatte und das Essen verputzte, dass Benjamin noch aus dem Kühlschrank seiner Mutter stibitzt hatte. Beruhigt lehnte er sich zurück, und versuchte sich zu entspannen. Es dauerte auch nicht lange, da fielen ihm die Augen zu. Neben Joanne Rowling fühlte er sich so sicher, wie noch nie in seinem Leben.


Benjamin hörte eine Autotür knallen und mehrere Stimmen hektisch miteinander sprechen. Er öffnete die Augen. Die Sonne schien. Es war früh morgens. Benjamin drehte sich um und sah, dass Nana nicht mehr auf der Ladefläche des Jeeps lag. Benjamin stolperte aus dem Wagen. Er hielt sich die Hand vor Augen, da die Sonne ihn blendete.


Sie gingen zu einer kleinen Hütte. Jesus erzählte in der Zeit etwas über den Ort, wo sie sich befanden. "Das hier ist die Größte Anlage für Tiere Weltweit.", sagte Jesus und deutete auf die Landschaft um sie herum. "Hier leben Tiere quasi wie in Freiheit. Aber wir kümmern uns trotzdem so gut es geht um sie, falls sie sich verletzen oder Hilfe brauchen. Wir gewöhnen deinen Löwen an die neue Umgebung und in ein paar Tagen können wir ihn dann komplett in die Freiheit entlassen. Wie klingt das für dich?" Benjamin war sich nicht sicher, aber er hatte wohl keine Wahl, als den Leuten zu vertrauen.


Am nächsten Tag brachte Joanne Benjamin wieder nach Hause. Auf Benjamins Drängen hin, ließ sie ihn eine Querstraße weiter raus. Er sagte er wolle vermeiden, dass seine Mutter etwas mitbekommt.


Dann war es Zeit sich zu verabschieden.  "Bitte geh nicht", weinte Benjamin. "Ich muss leider.", sagte Joanne und löste sich von der Umarmung. Dann stieg sie wieder ins Auto, um selber nach Hause zu fahren. Was sie nicht bemerkte: Benjamin hatte sich schnell hinten auf der Ladefläche ihres Jeeps versteckt. Der Wagen stieg hoch in die Luft. Dann apparierte Joanne samt ihres Geländewagens zu sich nach Hause in die Garage. Benjamin wurde schlecht. Was war geschehen? Er stöhnte und krümmte sich in dem Heu, auf dem vor kurzem noch Nana gelegen, und seinen Joghurt verputzt hatte. Joanne wollte gerade hochgehen, zu sich in die Wohnung, als sie Benjamins stöhnen hörte. Sie zog die Plane zur Zeite und erblickte Benjamin. Als dieser wieder halbwegs gerade stehen konnte stellte sie ihn zur Rede. "Aber ich will bei dir bleiben, für immer! Du bist viel netter als meine Mama! Ich will nie wieder zu ihr zurück!" Joanne wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie räusperte sich. "Aber du musst zurück. Es ist deine Familie."


Sie nahm seine Hand und apparierte mit ihm zurück zum Haus seiner Eltern.


"Machs gut.", sagte Joanne. "Und mach dir keine Sorgen wegen Nana. Ich bin sicher, ihr geht es gut. Es war toll, wie lieb du dich um sie gekümmert hast." Sie umarmte Benjamin erneut und blieb noch einen Moment stehen um sicher zu gehen, dass Benjamin diesmal wirklich ins Haus ging. Doch plötzlich merkte sie, das etwas nicht stimmte. Die Fenster zum Haus waren eingeschlagen worden und erst jetzt sah Joanne, dass auch die Haustür aufgebrochen war. "Halt warte", sagte Joanne rasch. "Hier stimmt was nicht." Joanne stieß vorsichtig die Haustür auf. "Warte hier auf mich "

.


Joanne schlich ins Haus, fand jedoch keine Leiche, und auch sonst niemanden. Auch keinen Hinweis auf den oder die Täter. Es waren alle Taschen, Schubladen und Schränke aufgerissen und ausgeräumt worden. Alles lag auf dem Boden zerstreut. Im gesamten Haus war fast alles zertrümmert worden. Joanne hörte Schritte hinter sich und erschrak heftig. Es war Benjamin.  

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