Unnamed Adventure 02

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Der Goldkettenmann saß in seinem Büro und wartete auf den ersten Anruf. Vor einigen Stunden war seine neue Internetseite online gegangen. Es war eine Internetseite für Shopping. Der Goldkettenmann war unter die Online Händler gegangen. Jeder kann auf seiner Seite einfach alles bestellen. "Nicht im Sortiment" gibt es nicht. Nach einer Ewigkeit klingelte das Telefon. Der Goldkettenmann war eingenickt und schreckte auf. Am Telefon war seine Tochter, das Bronzekettenmädchen. "Natürlich habe ich deine Theateraufführung am Sonntag nicht vergessen Schatz, darauf freue ich mich seit wie bitte? Am Samstag? Das ist ja schon morgen. Nein das ist kein Problem ich werde da sein, aber ich muss jetzt auflegen, das Geschäft ruft, du weißt dein Vater ist nämlich ein großer Businessmann. Hab dich lieb und hör auf deine Mutter." Er legte auf. Plötzlich klingelte das Telefon erneut. Es war tatsächlich ein Kunde.

"Ja guten Tag, Hubert mein Name. Ich lese auf ihrer Internetseite, dass Sie Bücher verkaufen? Ich suche nämlich ein bestimmtes Kochbuch." Er nannte den Namen und Autor des Buches. Der Goldkettenmann schaute sich in seinem leeren Büro um, doch ein solches Buch hatte er zufällig nicht auf Lager. Er hatte eigentlich überhaupt nichts auf Lager. "Alles klar ist schon unterwegs!", sagte der Goldkettenmann und legte auf. Er zog seine Jacke an und marschierte zur nächsten Buchhandlung. Diese war voller Menschen.


Leider war das letzte Exemplar gerade verkauft worden. Man empfahl ihm, es im großen Kaufhaus im Stadtzentrum zu versuchen. Doch die hätten wohl nur noch eine halbe Stunde geöffnet. Der Goldkettenmann musste schnell denken. Er fuhr mit der Ubahn ins Stadtinnere, wobei er eine Sonnenbrille trug, einen Hut, und den Kragen seiner Jacke vor sein Gesicht hielt. Er wollte nicht, dass seine Fans in sahen, wie er mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fuhr. Notfalls würde er sagen, er übe für eine Filmrolle oder alle seine 100 Limousinen sind kaputt gegangen und Taxi konnte er nicht fahren, weil er sein Portmonai verloren hat. Ja. Perfekt. So würde er es sagen. Auf einmal merkte der Goldkettenmann, dass er zwei Stationen zu weit gefahren war. Genervt fuhr er wieder zurück und stieg beim großen Einkaufszentrum aus. 


Er kaufte das Buch und sah erst jetzt in seinen Notizen, dass der Anrufer, Hubert, in Fantasie-land lebte. Das war Kilometer weit weg. Der Goldkettenmann gründete kurzer Hand ein Pfandflaschen-Sammel-Imperium und finanzierte somit eine spontane Zugfahrt nach Fantasie-Land. Der Goldkettenmann ging mit all dem großzügig und vertrauensvoll in Vorkasse. Der Kunde trägt anfallende Lieferkosten. Das steht ganz klein auf der Website seines Unternehmens.

Zwei Wochen später erreichte der Goldkettenmann mit letzter Kraft das Haus von Hubert. Er klingelte. "Hier ist Ihr Kochbuch Mister. Macht dann 897,54 Euro." Der Goldkettenmann klappte auf der Stelle bewusstlos zusammen. Auf der Polizeiwache kam der Goldkettenmann wieder zu sich. Als er seine aussichtslose Lage bemerkte, rief er den Teufel aus der Hölle empor, der ihm noch einen Gefallen schuldete. (Naja eigentlich hatte der Goldkettenmann den Teufel damals verarscht.) 5 Minuten später verließ der Goldkettenmann nervös das Polizeigelände und fasste sich an den Kragen.


Plötzlich fiel ihm etwas ein. Er zog sein Handy aus seiner Tasche und rief seine Tochter an. "Was soll das heißen du hast jetzt einen neuen Vater? Willst du mich verarschen? Ich komme jetzt vorbei, ist mir egal, bis gleich."


Ein gutes Verhältnis zu seiner jüngsten Tochter war ihm sehr wichtig. Nicht zuletzt, weil sie die Einzige der Familie war, die noch mit ihm redete.


Vor dem Haus wartete jedoch nur die Polizei auf ihn, die ihn nichts ins Haus lies. Das Bronzekettenmädchen beobachtete das Geschehen vom Fenster aus. Die Goldkettenfrau stand auf der Einfahrt und lachte ihren Mann lauthals aus, während er versuchte an der Polizei vorbei zu kommen, und schrie irgendwas von wegen Gerechtigkeit.


Der Goldkettenmann gab es auf und wollte in die Stadt fahren, um sich zu betrinken, doch plötzlich erschien der Teufel persönlich und stellte den Goldkettenmann zur Rede, doch dieser hatte nunmal ein gerissenes Mundwerk.


"Soso."? sagte der Teufel. Dann will ich dir noch eine Chance geben. Jedoch musst du etwas für mich tun. Du kennst diesen Jesus." - "Naja kennen ist etwas übertrieben" - "Schweig! Du wirst etwas für mich tun. Finde heraus, was Jesus macht wenn er alleine ist und berichte mir von allem, was mit seinem Vater zu tun hat. Bringe mir, Fotos und Briefe. Einfach alles was du findest! Und jetzt geh!"


Der Goldkettenmann sah keine Andere Möglichkeit und fuhr zu einem Ort, den er grundsätzlich mied. Jesus öffnete die Tür. "Goldi wie gehts komm doch rein. Heute ohne Verkleidung?" Der Goldkettenmann nahm dramatisch seinen Hut ab und setzte eine tragische Mimik auf. "Ja, Jesus, heute ist es mir ernst. Hast du einen Moment? Äh Bitte?"


Jesus machte ihnen einen leckeren Saft, während der Goldkettenmann sich setzte. "Und Goldi, noch mit dem Teufel im Bunde?" - "Ne schon lange nicht mehr." Sie tranken ein paar Gläser und quatschten über alte Zeiten. Doch der Goldkettenmann war mit den Gedanken woanders. Dann fragte Jesus: "Warum bist du eigentlich hier? Warst du mal wieder zufällig in der Gegend?" - "Nein.", sagte der Goldkettenmann und schaute traurig zu Boden. "Meine Tochter redet nicht mehr mit mir. Ich dachte, vielleicht kannst du da was machen." Jesus schwieg einen Moment. "Tut mir leid Goldi. Aber du weißt ich kann dir nicht helfen. Sonst hast du mich doch immer nur nach Geld gefragt, wenn du nicht gerade versucht hast mich zu töten. Was ist denn passiert?" - "Ach vergiss es, schon gut.", sagte der Goldkettenmann und seufzte. "Ich krieg das schon irgendwie hin, wie immer. Wie gehts eigentlich dem deinem Freund, Harry oder wie der heißt?" Jesus wandte sich ab und schaute aus dem Fenster. "Wir haben zur Zeit keinen Kontakt.", sagte Jesus und klang dabei als müsste er es sich Mühe geben nicht loszuheulen. "Er sagt er muss einen Bösen Zauberer jagen. So ein Unsinn. Kann er doch auch später machen. Aber das hat man davon, wenn man glaubt echte Freunde zu haben." "Ich bin ein echter Freund!", sagte der Goldkettenmann und tätschelte Jesus seinen Arm.
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