Unnamed Story 01

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Unbenannte Kurzgeschichte:


Sie fuhren und sie fuhren. Die Sonne war inzwischen untergegangen und Emily hatte inzwischen jedes Hörbuch der Welt mindestens zehn Mal durchgehört. "Sind wir schon da?", fragte der kleine Teon zum eintausendsten. Mal. "Jap.", sagte der Vater und hielt an. Sie waren tatsächlich da. Endlich, nach einer langen langen Autofahrt hatten sie ihr Ferienhaus erreicht. Sie stiegen aus. Es war dunkel und merkwürdig kalt für die Jahreszeit. "Bei welchem Nachbarn sollen wir nochmal den Schlüssel abholen? Ah hier ist es."


Der Vater schloss die Tür auf und die Kinder rannten durchs Haus und nahmen jeden Raum unter die Lupe. "Jap geht klar.", sagte Emily. Dann verblieben die beiden kurz in ihrem Zimmer, bis sie wieder rauskamen und fragten: "Wann gibt es essen?"


Die Mutter wollte gerade Nudeln kochen, als sie feststellte, dass sie den Korb mit den Lebensmitteln zuhause vergessen haben musste. "Um diese Uhrzeit hat hier sicher nichts mehr geöffnet.", sagte der Vater und setzte sich an den leeren Esstisch. "Ich kann rausgehen und nachschauen ob ich was finde. Notfalls laufe ich schnell zur nächsten Tankstelle. Was wollt ihr denn haben?", fragte der kleine Teon und zog sich seine Jacke an. "Irgendwas essbares.", sagte die Mutter. "Ne Pizza.", rief Emily. Der Vater wollte ein Döner ohne Zwiebeln, aber mit extra Soße. "Aber gib acht.", rief er Teon hinter her, "die alte Dame nebenan sagte, die Gegend hier ist extrem gefährlich. Und hier würden oft Kinder verschwinden." Teon schloss die Tür von außen, schwang sich auf sein Fahrraf und machte sich auf den Weg. Was sollte er nochmal holen? Achja, essen."


Das Dorf war gruselig. Es war weit und breit kein Mensch und kein Licht zu sehen. Außer dem Mond, der alles in ein unheimliches Blau tauchte. Er fuhr Richtung Dorfzentrum.


Derweilen im Haus: "Was soll das heißen, die Gegend ist extrem gefährlich?", fragte Emily unsicher. Der Vater räusperte sich. "Die Dame nebenan sagte hier läge eine Art Fluch auf dem Dorf. Vielleicht ist das Ferienhaus ja deshalb umsonst. Wenn ich so recht überlege, vielleicht solltest du deinen Bruder besser begleiten Emily." Emily stand auf. "Ihr seid ganz miese Eltern!", sagte sie langsam und bitter. Dann folgte sie ihrem Bruder nach draußen.


Sie dachte kurz nach, ob es klug wäre zur alten Dame zu gehen um sie zu fragen was mit dem Fluch gemeint war, doch entschied sich dann lieber rasch ihrem Bruder zu folgen, denn noch bestand eine Chance ihn irgendwo im Dorf zu erwischen. Weiß Gott wo er hinfahren würde, sollte er hier im Dorf keinen McDonalds finden.


Währenddessen im Haus: "Haben wir Teon überhaupt Geld mitgegeben? Oh guck mal Schatz ich hab den Essenskorb gefunden. Ich hatte ihn im Schlafzimmer abgestellt, ich Schussel." - "Apropo Schussel, sag mal hab ich den Kindern eigentlich gesagt, dass sie keinesfalls den Fluss überqueren dürfen? Die alte Frau sagte soetwas in der Art."


Emily hatte inzwischen auf ihrem Fahrrad das gesamte Dorf nach ihrem Bruder abgesucht, doch konnte ihn nicht finden. Da viele Wege aus dem Dorf führten, und sie nur raten konnte welchen davon ihr Bruder genommen hatte, entschied sie sich vorerst zurück zu fahren und mit der alten Frau Nachbarin zu sprechen.


Sie öffnete die Tür. "Hallo, wie kann ich dir helfen?" Die Frau sah ganz schön unheimlich aus. "Was haben Sie meinem Vater über dieses Dorf erzählt?", fragte sie mutig. "Wenn du reinkommst erzähle ich dir was du wissen willst, mein alter Rücken macht es nicht mit, dir alles hier am Türrahmen zu erzählen." Emily zögerte eine ganze Weile. Schließlich folgte sie der alten Frau in ihr übel riechendes Wohnzimmer. Die Frau ließ sich auf einen Sessel am Kamin sinken und stöhnte leidvoll. Dann sagte sie "Was willst du wissen?" - "Was sie meinem Vater erzählt haben darüber dass hier Kinder verschwinden würden. Meinten Sie das ernst?" - "Ist dir nicht aufgefallen, dass das Dorf lange verlassen ist? Seit Jahren traut sich kein Mensch mehr in die Nähe dieser Gegend." - "Aber Warum denn?", drängte Emily. "Hör mir doch mal zu." Die alte Frau fuhr fort. "Jenseits des Flusses lebt eine böse Hexe. Und sie entführt kleine Kinder, um ihre Herzen zu essen. Sie halten sie am Leben. Je jünger das Herz ist, desto länger die Zeit, die ihr bleibt, ein neues aufzutreiben. Keiner Weiß wie alt sie inzwischen ist. Ich will es auch ehrlich gesagt garnicht wissen. Wenn ich fragen darf, Was zum Teufel tut ihr eigentlich hier?" - "Wir machen Urlaub.", sagte Emily und schaute zu Boden. In welchem Reisebüro hatten ihre Eltern bloß diesen Urlaub gebucht. Ihr wurde es gruselig bei der Frau und sie verabschiedete sich.


Draußen auf der Straße, sie konnte es kaum glauben, kam ihr ihr kleiner Bruder entgegen. Er hatte mehrere prall gefüllte Tüten mit Essen dabei und einen riesigen Pizzakarton. "Ich wusste nicht welche Pizza du willst.", sagte er entschuldigend. "Also hab ich dir einen Mix aus mehreren Sorten mitgebracht. Ist sogar noch heiß."


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